In 20 Jahren Bereitschaftsdienst kommt man als Arzt weit in Berlin ­herum. Man lernt die Stadt kennen, von außen wie von und innen, da der Dienst Zutritt zu allen Wohnungen verschafft und das zu jeder Tages- und Nachtzeit.

Das Buch „Krankheit schläft nicht“ beinhaltet fünfundvierzig kurze Geschichten. Sie erzählen von einer Reise durch einen Tag und eine Nacht im Bereitschaftsdienst, die zwanzig Jahre gedauert hat. Die Episoden nehmen den Leser mit zu unbekannten Orten, unbekannten Personen. Sie handeln von Menschen in Not, die einen Arzt gerufen haben. Es sind im Kern wahre Vorkommnisse.

Orte, Zeit und Personennamen wurden verändert. Die aufgezeichneten Episoden geben tiefe Einblicke in die Befindlichkeiten des Krankseins, des Altwerdens, des Sterbens. Sie zeigen die Verletzungen verschmähter Liebe und nehmen den Leser mit zu Menschen, die in Parallelwelten leben. Nicht zuletzt machen die Erzählungen anschaulich, wie Menschen in Berlin wohnen und hausen und wie bestimmte Krankheiten sich in der Art zu wohnen spiegeln.

Um einem Missverständnis vorzubeugen: „Krankheit schläft nicht“ ist kein Medizinreport, es hat kein gesundheitspolitisches Anliegen. Die berichteten Krankenbesuche stellen eine subjektive Auswahl dar, die aus dem Alltag des Bereitschaftsdienstes herausstechen. Es sind Erlebnisse, die den Autor mal tragisch, mal grotesk anmuteten und ihm so im Gedächtnis geblieben sind.

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